Guinea-Bissau

Afrika ist in Bewegung: Der Kontinent hat einige der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt.

Trotz der jüngsten politischen Umwälzungen erreichte Guinea-Bissau 2017 ein Wirtschaftswachstum von fast 6 Prozent. Dies zeigt, dass die Bemühungen der Regierung zur Armutsverringerung und zur Ankurbelung des Wirtschaft erste Erfolge verzeichnen. Dieses kleine Land hat eine schnell wachsende Jugendbevölkerung: fast zwei Dritteln seiner 1,8 Millionen Einwohner sind unter 24 Jahren. Mit „Schools for Africa“ stellt die Peter Krämer Stiftung sicher, dass alle Kinder, auch jene in sehr ländlichen Gebieten, eine Chance auf Bildung und ein späteres, selbständiges Leben bekommen. Die Prioritäten der nationalen Bildungspolitik sind klar definiert: Bildungszugang für Kinder unter sechs Jahren und Bildung für Mädchen.

Trotz der allgemeinen Stabilität und der wirtschaftlichen Verbesserung muss sich Guinea-Bissau noch einigen zentralen Herausforderungen stellen:

Schlechte frühkindliche Lernmöglichkeiten – Fast die Hälfte der Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren (44 Prozent) gehen nicht zur Schule.
Schwache Kapazität des Bildungssystems – Kinder müssen eine qualitativ hochwertige und altersgerechte Ausbildung erhalten, was eine Überarbeitung und Aktualisierung des Lehrplans, besser ausgebildete Lehrer und besser ausgestattete Schulen erfordert.
Zugang und Gerechtigkeit – Die Mehrheit der Kinder hat keinen Zugang zu Vorschulprogrammen, die für die Schulreife und den Schulerfolg von entscheidender Bedeutung sind. Marginalisierte Gruppen wie Kinder mit Behinderungen stehen ebenso wie Mädchen vor der Herausforderung, die Schule zu besuchen. Schätzungsweise 7 Prozent der Mädchen unter 15 Jahren und 37 Prozent der Mädchen unter 18 Jahren sind verheiratet und erziehen höchstwahrscheinlich eigene Kinder.

Ein tragendes bildungspolitisches Element ist die Förderung von Mädchen. Vor allem wird das Schulumfeld aufgerufen, aktiv am Schulleben teilzunehmen und die Kinder zum Schulbesuch zu motivieren und vor dem Schulabbruch zu warnen. Sogenannte „School Management Committees“ bringen sich in Zusammenarbeit mit den Schuldirektoren aktiv in den Schultalltag ein.