Südafrika

Seit dem Ende der Apartheid 1994 machte das Land große Fortschritte. Der Anteil der Ausgaben für Bildung  lag 2012 bei 20 Prozent des Gesamthaushalts. Für Kinder im Alter zwischen sieben und 15 Jahren ist die Grundschule verpflichtend, viele Grundschulen haben Schulgebühren abgeschafft.

Südafrika ist nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas, sondern verfügt auch über einen lebhaften Privatsektor, eine der fortschrittlichsten Verfassungen der Welt, sowie modernste Technologie und Innovation. Ein politischer Führungswechsel hat erhebliche Stabilität gebracht und das Wirtschaftswachstum erneut in den Mittelpunkt gerückt. Während es vor der neuen Verwaltung ein politisches Engagement für Bildung gab – im Jahr 2017 entfielen auf Bildung 6,1 Prozent des BIP und 16 Prozent der Staatsausgaben -, geht der derzeitige Präsident öffentlich-private Partnerschaften ein, um Schulen umzugestalten. Beispielsweise startete er 2018 zusammen mit der Wirtschaft die Initiative „Sanitation Appropriate For Education“ (SAFE), um Toiletten und verbesserte Wasserversorgung an 4.000 Schulen bereitzustellen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schulen für Afrika ist eine durch Peter Krämer angestoßene, globale Initiative, die auf eine qualitativ hochwertige Bildung in ganz Afrika südlich der Sahara abzielt und sicherstellt, dass alle Kinder, einschließlich jener in entlegenen Gebieten, die Fähigkeiten erwerben, um im Leben und beruflich erfolgreich zu sein.

Die Herausforderungen

In Südafrika gibt es eine Reihe fortschrittlicher Bildungsstrategien und -praktiken. Die Schule ist für Kinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren obligatorisch und kostenlos für bedürftige Lernende. Gleichzeitig beeinträchtigen jedoch sehr reale Herausforderungen die Lernqualität aller südafrikanischen Kinder:

Niedrige Abschlussquoten – Unregelmäßige Anwesenheitszeiten, Fehlzeiten, Schulabbrüchen, begrenzten Lehrerkapazitäten, Schwangerschaften im Teenageralter und Gewalt und Missbrauch während der Schulzeit verhindern nachhaltiges Lernen

Eine potenzielle zweite „verlorene Generation“ – im Land gibt es eine Gruppe von Jugendlichen im Alter von 18 bis 24 Jahren, die weder im Bildungssystem noch in einer Ausbildung integriert sind

Schulen haben keine ausreichende Infrastruktur – 27 Prozent haben kein fließendes Wasser; 79 Prozent sind ohne Bibliotheken; und 78 Prozent haben keine Computer

Geringe Lehrerqualität führt zu schlechten Schülerleistungen – 2011 wurden im Rahmen des jährlichen National Assessment 6 Millionen Schüler in der Gründungsphase (Klassen 1 bis 3) und Mittelstufe getestet

Was wir bis heute erreicht haben

  • Durch das Programm „Safe and Caring Child-Friendly Schools“ verbesserte sich die Infrastruktur für 800 benachteiligte Schulen.
  • Sportaktivitäten im Schulalltag wurden aufgewertet.
  • 2014 wurde eine virtuelle Lern-Plattform für Lehrer und Schüler ins Leben gerufen, von der seit Einführung 4.500 Lehrer und über 35.000 Schüler profitiert haben.
  • Über 30.000 Mädchen und Jungen konnten in 27 Schulen in Townships neue Sportplätze nutzen.
  • Mehr als 75 Prozent der Fünfjährigen haben heute die Möglichkeit, mit einem Jahr Vorschule den Start in die Grundschule erfolgreich vorzubereiten.
  • Mehr als 15.000 Mädchen haben seit 2005 dank des Programms „Techno Girls“ vor allem in den Berufsfeldern Technologie und Ingenieurwesen Karriere gemacht.

Was für die Zukunft geplant ist

  • Entwicklung von neuen und kosteneffektiven Lern- und Lehrmaterialien.
  • Stärkung der Elternverantwortung für ihre schulpflichtigen Kinder.
  • Training von 60.000 Lehrkräften, davon 73 Prozent weiblich, zur Verbesserung ihrer pädagogischen Fähigkeiten für den Basisbereich Rechnen.
  • Training von 60.000 Lehrkräften, davon 60 Prozent weiblich, zum Thema Gewaltprävention und Konfliktmanagement.
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