Mauretanien

Mauretanien ist einer der weltweit größten Eisenerzproduzenten und liegt in Westafrika zwischen der Sahara und der Sahelzone. Das Land hat eine Bevölkerung von 4 Millionen Menschen, wobei sich die Mehrheit auf die Hauptstadt Nouakchott und den Süden des Landes konzentriert. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist jugendlich, was – bei richtiger Bildungspolitik – eine enorme Chance für die Entwicklung des Landes birgt.  Jedes absolvierte Schuljahr kann das langfristige Wachstum des Landes um 0,58 Prozent steigern. Der hohe Anteil junger Menschen in Verbindung mit einem konstanten Wirtschaftswachstum bietet somit eine hervorragende Gelegenheit, in eine „demografische Dividende“ zu investieren. Mit der richtigen Regierungspolitik, Investitionen und starker technischer Unterstützung können wir gemeinsam sicherstellen, dass Mauretaniens Kinder und Jugendliche zu einer besseren Zukunft ihres Landes beitragen können.

Die Herausforderung

Mauretanien hat in den letzten zehn Jahren erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung des Zugangs zu Bildung erzielt, jedoch müssen die Bildungsqualität und Lernergebnisse noch erheblich verbessert werden. Die folgenden Herausforderungen müssen angegangen werden:

Kinder gehen zur Schule, lernen aber nicht – der bloße Schulbesuch reicht nicht aus: Es benötigt erhebliche pädagogische Veränderungen und ein neues Modell der Lehrerausbildung, um Bildung tatsächlich nachhaltig zu gestalten.

Geringe Besuchs- und Abschlusszahlen der Sekundarstufe – nur 34 Prozent der Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren besuchen die Sekundarstufe. Kinder müssen jedoch mindestens neun Jahre Grundbildung absolvieren, um das Humankapital eines Landes zu stärken.

Schutz in Schulen – Der Schutz von Kindern muss erheblich verbessert werden, da Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch die Lernfähigkeit sowie körperliche, geistige und emotionale Gesundheit beeinträchtigen.

Gleichstellung in der Bildung – Insbesondere Mädchen werden aufgrund der weit verbreiteten Verstümmelung weiblicher Genitalien und der Eheschließung im Kindesalter ihres Potenzials beraubt, produktive Bürger zu werden.

Überlastete Bildungsdienste – Aufgrund hoher Bevölkerungsbewegungen infolge bewaffneter Konflikte im benachbarten Mali – wurden seit 2012 die Dienstleistungen in den am stärksten benachteiligten Gebieten von Hodh El Chargui zusätzlich belastet.

Ungleiche Verteilung des Wohlstands – Trotz anhaltenden Wirtschaftswachstums verteilt sich der Wohlstand nicht gleichmäßig auf die Bevölkerung und spiegelt sich auch nicht ausreichend in der Verteilung des Staatshaushalts im sozialen Sektor wider.